Vom Coder zum Gestalter - Wie KI den Beruf der Software Entwickler verändert
- & meanwhile
- 21. Mai
- 2 Min. Lesezeit

In der Zwischenzeit scheint Software allgegenwärtig – doch welche Verbindung können wir zwischen Vergangenheit und Zukunft der Softwareentwicklung herstellen?
Im Buch "Source Code" von Bill Gates können wir in die Anfänge eintauchen: Als Software noch mit Lochkarten geschrieben wurde, Computer ganze Räume füllten und es noch keine Softwareindustrie gab. Als Bill Gates in den 70ern BASIC für den Altair schrieb, war Software-Entwicklung noch Pionierarbeit. Jeder Code musste manuell getippt, getestet, angepasst werden. Heute, mit dem Aufkommen leistungsstarker KI-Systeme, verändert sich das Bild grundlegend. Rollen wie klassische Datenbankadministratoren oder Code-Schreiber werden voraussichtlich zukünftig seltener gebraucht. Code kann inzwischen von KI generiert, verbessert oder getestet werden – oft schneller als von Menschen.
Doch was heißt das für die Software EntwicklerInnen von morgen?
Die Antwort liegt vielleicht in Gates’ ursprünglichem Mindset: Es geht nicht nur ums Coden – es geht ums Denken. Die Vision. Die Struktur. Die Idee.
Zukünftige EntwicklerInnen werden weniger die Tipparbeit erledigen, sondern voraussichtlich zunehmend als GestalterInnen agieren: Sie definieren, was gebaut wird, warum – und wofür es überhaupt Software braucht. Es kommt zu einer Verlagerung des Foki: von der Umsetzung zur Konzeption, vom Befehl zum Kontext. Der kreative und ethische Rahmen, in dem Software entsteht, wird wichtiger denn je – und genau hier liegt vielleicht die Chance für eine neue Generation von „Entwicklern“.
Das Mindset
Was Source Code über den Antrieb und die Denkweise von Bill Gates verrät – Ehrgeiz, Präzision, Fokus.
Ein Zusammenspiel aus Neugier, Ehrgeiz und einem besonderen Gespür für Timing.
Bill Gates zeigte früh eine Faszination für Computer. Während andere Kinder draußen spielten, verbrachte er unzählige Stunden im Computerraum der Lakeside School in Seattle. Er hackte, probierte aus, überschritt Grenzen. Er wollte verstehen, wie Software funktioniert, warum sie funktioniert, und wie man sie besser machen kann. Bill Gates kombinierte technische Brillanz mit einem ausgeprägten Geschäftssinn. Ihm ging es nie nur um das Programmieren – sondern auch darum, etwas daraus zu machen. Als 1975 die Zeitschrift Popular Electronics den Altair 8800 vorstellte, ein Bausatz-Computer für Hobbyisten, erkannte er das Potenzial: Hier brauchte es Software – und niemand hatte welche. Die Gründung war kein Businessplan mit Investorenpitch. Es war ein schneller, intuitiver Move, getrieben von der Überzeugung: Wenn wir es nicht tun, tut es jemand anderes.
Die neue Chance: Sinnvolle Software für morgen entwickeln
Vielleicht liegt in der Transformation des Berufs der Software Entwickler eine neue Chance: Software nicht einfach nur schneller, sondern verantwortungsvoller zu entwickeln – mit Fokus auf das, was Menschen wirklich brauchen.
Weniger getrieben von Attention-Mechanismen, Konsumverhalten und digitaler Abhängigkeit – dafür stärker geprägt von einer klaren Intention: Technologie als Werkzeug für echten Wert.
Gerade im Zusammenspiel von technischer Entwicklung und User Design eröffnet sich die Möglichkeit, neue Wege zu gehen – mit mehr Innovation und weniger Wiederholung des Immergleichen.
Wie können wir die Softwareentwicklung zukünftig organisieren, um genau diese Ziele zu erreichen? Was braucht es an Strukturen, Denkweisen und Fähigkeiten, um eine Entwicklungskultur zu fördern, die Verantwortung, Kreativität und menschliche Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt?
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