(Wie) können wir in die Zukunft sehen?
- & meanwhile
- 28. März
- 2 Min. Lesezeit

Zukunft können wir nicht präzise vorhersagen – sie bleibt unvorhersehbar und voller Überraschungen. Aber was wir tun können, ist die vorhandenen Details und Muster zu analysieren, Verbindungen zu erkennen und verschiedene Möglichkeiten zu durchdenken und zu erfühlen. In dieser Kombination liegt der Schlüssel, Komplexität zu erfassen und damit handlungsfähiger zu werden.
Komplexität lässt sich nicht kontrollieren, aber durch Analyse und durch intuitive sowie rationale Einsichten können wir ein feineres Gespür für mögliche Entwicklungen entwickeln. Je mehr wir verstehen, wie Systeme funktionieren, desto besser können wir verschiedene Szenarien durchspielen und uns so auf mögliche Zukünfte vorbereiten – auch, wenn sie letztlich nie exakt so eintreffen werden.
Es geht also weniger darum, die Zukunft zu „wissen“, als vielmehr darum, sich eine fluide Denkweise anzueignen, die verschiedene Entwicklungen einbezieht und bereit ist, mit Veränderungen flexibel umzugehen.
Wie können wir unsere Fähigkeit zur Zukunftsprognose stärken?
Superforecasting entschlüsseln
Wir sind ständig am Prognostizieren: Jede große Entscheidung basiert auf unseren Erwartungen über die Zukunft. In ihrem Buch Superforecasting: The Art and Science of Prediction zeigen Philip E. Tetlock und Dan M. Gardner, dass wir – ähnlich wie Wissenschaftler – durch bewusste und strukturierte Ansätze in die Zukunft „blicken“ können, indem wir vorhandene Informationen intelligent nutzen. Unternehmen verfügen heute über eigene Abteilungen, die Daten sammeln und analysieren, um wertvolle Einblicke zum Beispiel in das Kundenverhalten und den Markt zu gewinnen.
Superforecasting setzt auf bestimmte Denkweisen: Informationen werden gezielt gesammelt, Annahmen regelmäßig angepasst, und alternative Perspektiven fließen systematisch in die Analyse ein.
Es geht weniger darum, was jemand denkt, sondern wie.
Superforecasting erfordert von uns Menschen kritische Reflexion, Neugier, Selbstkritik und die Fähigkeit, kontinuierlich andere Meinungen und Informationen zu integrieren und anzupassen. So entstehen differenzierte und realitätsnahe Prognosen, die insbesondere im dynamischen Unternehmensumfeld wertvoll sind.
Wege, neue Perspektiven zu gewinnen
Ein wichtiger Bestandteil von Superforecasting ist die Integration alternativer Sichtweisen und die kontinuierliche Selbstkritik. Dies kann konkret so aussehen:
Trenne so scharf wie möglich das Bekannte vom Unbekannten und hinterfrage Annahmen kritisch.
Nimm die Außenperspektive ein, um das Problem im Vergleich zu ähnlichen Fällen zu sehen, und wechsle dann zur Innenperspektive, um die Einzigartigkeit des Problems zu betrachten.
Achte besonders auf Prognosemärkte und kollektive Weisheit, die wertvolle Hinweise auf die wahrscheinlichsten Ergebnisse geben können.
Integriere diese unterschiedlichen Perspektiven zu einer klaren Gesamtsicht
Erkenne, dass dieser Prozess Zeit und Energie erfordert und dass Prognosen regelmäßig aktualisiert werden müssen, um präzise zu bleiben.
Die Zukunft im Detail
Zukunft entsteht im Detail. Jedes kleine Element, jede Entscheidung, jedes Muster hat das Potenzial, langfristige Auswirkungen zu entfalten. Indem wir auf Details achten und diese bewusst gestalten, schaffen wir die Bausteine für das, was kommen wird. Jedes scheinbar unbedeutende Detail trägt zu einem größeren Bild bei.
Das Zusammenspiel dieser Details formt die Richtung und den Charakter der Zukunft.
Oft sind es gerade die kleinen, alltäglichen Handlungen und Entscheidungen, die in ihrer Häufigkeit und Konsistenz große Veränderungen bewirken. Dieses Verständnis ermutigt uns, achtsam und bewusst zu handeln, auch bei den vermeintlich kleinen Dingen – weil sie der Ursprung dessen sind, was später als „die Zukunft“ sichtbar wird.
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