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Gleiches Denken, gleiche Produkte: Warum wir anders denken müssen

Autorenbild: & meanwhile& meanwhile

Aktualisiert: 7. Dez. 2024

Warum wir, wenn wir gleich Denken auch die gleichen Dinge entwickeln; wenn wir anders denken, dann entsteht etwas Neues. Der Weg zu einem menschenzentrierten Innovationsverständnis.

Unsere Ideen sind die Währung der Zukunft.

Sind heutige Toolsets und Herangehensweisen an Innovation hauptsächlich auf maximalen Absatz ausgerichtet? Der Druck, schnell zu innovieren und Produkte auf den Markt zu bringen, fördert eine Umgebung, in der viele Unternehmen ähnliche oder nur geringfügig veränderte Lösungen entwickeln, anstatt sich auf durchdachte, einzigartige Innovationen zu konzentrieren. In einem Umfeld, das Schnelligkeit über alles stellt, können Unternehmen dazu neigen, bestehende Ideen zu kopieren und leicht anzupassen, anstatt wirklich neue Lösungsansätze zu entwickeln. Dies führt zu einem Mangel an Vielfalt in den Innovationen und kann das Potenzial für Durchbrüche einschränken.

Wenn alle schnell und gleich denken, dann produzieren eben auch alle das Gleiche. Ein künstlicher Entwicklungsdruck entsteht.

Ein weiteres Problem ist, dass der Fokus auf schnelle Markteinführungen und iterative Verbesserungen oft nicht ausreicht, um komplexe Probleme zu lösen, die tiefgreifende Forschung und langfristige Entwicklung erfordern. Fortschritt entsteht oft nicht durch das Erfüllen bestehender Erwartungen, sondern durch das Schaffen neuer Möglichkeiten, die sich viele Menschen zunächst nicht vorstellen können.

Wenn ich Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde. (Henry Ford)

Zwischen Minimum Viable Product, Perfektionismus & Exzellenz


Die Spannung zwischen Perfektionismus und Exzellenz in der Produktentwicklung, besonders im Kontext des Minimum Viable Product (MVP)-Konzepts, wirft fundamentale Fragen über die Werte und Prioritäten im Innovationsprozess auf. Das MVP-Konzept, das darauf abzielt, Produkte mit ausreichenden Features schnell auf den Markt zu bringen, um Benutzerfeedback zu sammeln und darauf basierend zu iterieren, hat die Art und Weise, wie Unternehmen Produkte entwickeln und einführen, verändert. Während dieser Ansatz Agilität und schnelle Markteinführung fördert, birgt er auch das Risiko, die Qualität und Exzellenz der Endprodukte zu beeinflussen.


Perfektionismus in der Produktentwicklung bezieht sich auf den Wunsch, ein fehlerfreies Produkt zu erstellen, das alle erdenklichen Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt, bevor es auf den Markt gebracht wird. Dieser Ansatz kann jedoch zu erheblichen Verzögerungen führen und oft Ressourcen binden, die effizienter eingesetzt werden könnten. Zudem besteht die Gefahr, dass das Endprodukt nicht den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer entspricht, da es in einem Vakuum ohne ausreichendes Benutzerfeedback entwickelt wurde.

Exzellenz ist die fortwährende Verpflichtung zur Verbesserung, basierend auf Nutzerfeedback und Marktanforderungen.

Wie Aristoteles bemerkte, ist Exzellenz keine einmalige Handlung, sondern eine Gewohnheit – ein kontinuierlicher Prozess der Iteration und Verbesserung.


Die Angst vor dem Scheitern und der Druck, sofortige Ergebnisse zu liefern, führen oft dazu, dass Unternehmen experimentelle Ansätze scheuen. Ein einmaliges Scheitern eines Pilotprojekts kann dazu führen, dass eine Idee komplett verworfen wird, ohne die tieferen Erkenntnisse zu betrachten, die aus dem Prozess gewonnen werden könnten. Dieser risikoaverse Ansatz verhindert nicht nur Lernen und Wachstum, sondern kann auch verhindern, dass innovative Lösungen gefunden werden, die zunächst unkonventionell angesehen werden.

Ein wertendes Glaubenssystem, das schnelle Ergebnisse über den kreativen Prozess stellt, kann dazu führen, dass Mitarbeitende zögern, ihre kreativen Ideen zu teilen.

In einem Umfeld, das schnelle Lösungen und direkte Ergebnisse fordert, wird oft "keine Zeit zum Denken" gewährt, was es schwierig macht, tiefgründige Lösungen zu entwickeln. Die Betonung von Geschwindigkeit und Effizienz über den kreativen Prozess kann dazu führen, dass langfristige und potenziell bahnbrechende Ideen übersehen werden.


Die Fokussierung auf kurzfristige Key Performance Indicators (KPIs) und die Belohnung von schnellen, messbaren Erfolgen können den Innovationsprozess einschränken. Wenn Incentives so gestaltet sind, dass sie nur kurzfristige Erfolge belohnen, werden Lösungen oft nur innerhalb des bestehenden Rahmens und ohne Berücksichtigung langfristiger Potenziale oder disruptiver Ideen entwickelt.

Innovation erfordert eine bewusste Anstrengung, um bestehende Strukturen und Denkweisen zu hinterfragen und einen Rahmen zu schaffen, der Kreativität, Experimentierfreudigkeit und langfristiges Denken in den Vordergrund stellt.

Ein menschenzentriertes Innovationsverständnis


Das menschenzentrierte Verständnis von Innovation stellt die Individuen, die Ideen generieren, entwickeln und diese zur Marktreife führen, in den Mittelpunkt des Innovationsprozesses. Diese Perspektive betont die Bedeutung der kreativen und intellektuellen Beiträge von Einzelpersonen und Teams im gesamten Entwicklungszyklus neuer Produkte und Dienstleistungen. Es geht davon aus, dass der wahre Kern der Innovation in den Menschen selbst liegt – ihren Fähigkeiten, auch anders denken zu können, ihrer Kreativität, ihrem Engagement und ihrer Fähigkeit, Probleme zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten, die echten Wert bieten.

Kreativität erfordert eine tiefgreifende Neugestaltung der Arbeitsweise. Der Schlüssel zur Entfaltung kreativer Potenziale liegt darin, Aufgabenfelder neu zu definieren, über bestehende Grenzen hinaus zu denken und kontinuierliches Lernen zu integrieren.

Sowohl Menschen als auch Ideen entwickeln sich stetig weiter. Dieses Prozess ist eine Reise geprägt von Lernen, Anpassung und Wachstum. Jeder Schritt, den wir auf diesem Weg nehmen, formt nicht nur die Produkte, die wir schaffen, sondern auch uns selbst. Indem Unternehmen eine Umgebung schaffen, die diese Entwicklung unterstützt, öffnen wir die Tür für eine Kultur, in der Menschen ermutigt werden, ihre eigenen «Möglichkeitsräume» zu erweitern. In solchen Räumen können neue Ideen gedeihen und alte überdacht werden, was zu neuen Lösungen führt.

Der Prozess der Entwicklung von Produkten ist eng verbunden mit der persönlichen und professionellen Entwicklung der Menschen, die sie erschaffen.

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